Reptilien

Reptilien oder Kriechtiere gehören mit den Fischen und Amphibien zu den stammesgeschichtlich ältesten Wirbeltiergruppen. Der wissenschaftliche Name leitet sich vom lateinischen Wort "reptilis" für kriechend ab. Im Gegensatz zu ihrem bisherigen Erfolg, nämlich dem Überleben über viele Millionen Jahre, gehören die Reptilien heute zu den gefährdetsten Tiergruppen: in Deutschland stehen fast 80% der Arten auf der Roten Liste. Einige der bei uns vorkommenden Arten stellen wir unten vor:

Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)
Die bemerkenswerteste unter den bei uns vorkommenden Reptilienarten ist sicherlich die Europäische Sumpfschildkröte. Insbesondere deshalb, weil die Tiere sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum haben. Sie brauchen sowohl flache besonnte Ufer mit sich schnell erwärmenden vegetationsfreien Flachwasserzonen als auch Bereiche mit viel Unterwasser-, Schwimmblatt- und Ufervegetation. Viele Bestände sind durch Kreuzungen mit ausgesetzten fremden Arten gefährdet; bei uns scheint es ein bodenständiges Vorkommen, wenngleich bestehend vermutlich aus nur wenigen Tieren, zu geben.

Ringelnatter (Natrix natrix)
Diese ungiftige Schlange kommt bei uns im Moor und entlang der Donau im Wald vor. Es gibt zwar keine genauen Bestandsaufnahmen, aber regelmäßige Beobachtungen in geeigneten Lebensräumen lassen eine weitgehend flächendeckende Verbreitung vermuten, wobei die Tiere nirgends wirklich häufig sind. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Fröschen, Kröten und kleinen Fischen. Da die Ringelnattern keine Giftdrüsen haben und auch keine Würgeschlangen sind, wird die Beute lebend verschlungen.

Zauneidechsen (Lacerta agilis)
sind die wohl bekanntesten Reptilien bei uns. Sie kommen neuerdings sogar in Hausgärten mit Steinmauern vor. Sie brauchen wie alle Reptilien viel Wärme und daher besonnte offene Flächen mit benachbarten Versteckmöglichkeiten. Ende April sind die Männchen während der dann folgenden Paarungszeit auffallend grün gefärbt, nur der braune Rückenstrich verrät die Verwandtschaft mit dem weniger farbigen, in braunen Farbtöne aber durchaus bunten Weibchen.

Alle bei uns vorkommenden Reptilienarten werden im 2012 erschienenen Buch von Dr. Ulrich Mäck & Dr. Hans Ehrhardt über das "Schwäbische Donaumoos - Niedermoore, Hand- und Auwälder" in einem Kapitel mit schönen Fotos beschrieben vom Diplom-Biologen Dr. Ulrich Mäck, der als ARGE-Geschäftsführer und in seiner Freizeit das Schwäbische Donaumoos nun seit über 25 Jahren bestens kennt. Sie erhalten das Buch in jeder Buchhandlung (ISBN 978-3-9815230-0-3) oder hier bei uns.