Auf ihrem Weg zwischen Schwarzwald und Schwarzem Meer fließt die Donau entlang einer Strecke von 70 km durch das Schwäbische Donautal. Das 400 km² große Donauried ist nach der Lüneburger Heide die größte unzersiedelte Offenlandschaft Deutschlands und der größte natürliche Hochwasserspeicher Bayerns. Die weitläufige Landschaft mit Mooren, Schilfsäumen und Kopfweiden ist Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. Über 250 verschiedene Vogelarten lassen sich hier beobachten. Viele brüten, andere machen auf ihrer langen Reise zwischen dem Polarkreis und dem Mittelmeer Rast und wieder andere verbringen den Winter im milden Donautal.
Typische Brutvögel sind Weißstorch, Kiebitz und Großer Brachvogel. Zu den Rastvögeln zählen Kranich und Rotschenkel, Wintergäste sind Singschwan, Kornweihe und Silberreiher.
Die Maßnahmen wurden in 5 Teilgebieten (TGen) in den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen und Günzburg, innerhalb einer Fläche von 7.400 ha in den Jahren 2006 - 2011 durchgeführt: Östliche Donauauen, Mertinger Ried, Östliches Donauried, Eppisburger Ried und im Teilgebiet 5, dem Schwäbischen Donaumoos.
Landkreise Dillingen, Donau-Ries und Günzburg, die Städte Dillingen, Donauwörth, Günzburg, Gundelfingen, Höchstädt, Leipheim und Wertingen, die Gemeinden Bächingen, Blindheim, Buttenwiesen, Holzheim,
Medlingen, Mertingen, Schwenningen, Tapfheim, Villenbach und Zusamaltheim sowie die Arbeitsgemeinschaft
Schwäbisches Donaumoos e.V.
Projektabwicklung, Koordination und Projektmanagement: Landkreis Dillingen und Donautal-Aktiv; Projektmanagement im TG 5: ARGE Donaumoos
Projektziele waren der nachhaltige Schutz der Vogelwelt des Donaurieds durch
Das EU-Förderprogramm LIFE-Natur unterstützt das europäische Biotopverbundnetz „Natura 2000“, bestehend aus FFH- und Vogelschutzgebieten, und trägt so zu Erhaltung der biologischen Vielfalt der wild lebenden Pflanzen- und Tierarten in den natürlichen Lebensräumen Europas bei.
LIFE ist die Abkürzung für „L‘Instrument Financier pour l‘Environnement“ und bedeutet „Finanzierungsinstrument für die Umwelt“.
Gestaltung neuer Lebensräume
Im LIFE-Natur-Projekt wurden Flächen erworben, Äcker in Wiesen umgewandelt und deren Wasserhaushalt stabilisiert, Wiesenmulden und Flachuferzonen an Gräben und Seen angelegt sowie ehemals offene Niedermoor-Flächen und Grabenränder von Bäumen und Sträuchern befreit. Dadurch wurden Brut-, Nahrungs- und Rasträume für die Vogelwelt des Schwäbischen Donautales geschaffen und die international bedeutsamen Vogelschutzgebiete innerhalb des europäischen Biotopverbundnetzes Natura2000 nachhaltig verbessert.
Im Teilgebiet (TG) 5 wurden auf über 11 ha Flachmulden in Wiesengebieten und Flachufer an Kiesseen angelegt, ausserdem auf 700m Uferabflachungen an Gräben. Zur Optimierung der neuen Strukturen wurden 0,25 ha Gebüsche entfernt.
Öffentlichkeitsarbeit und Naturerlebnispfade
Mit Infotafeln, Führungen und Naturerlebnisaktionen wurde die Bevölkerung über das LIFE-Natur-Projekt informiert und für den Erhalt der einzigartigen Natur im Schwäbischen Donautal geworben.
Naturerlebnispfade und Beobachtungstürme im östlichen Donauried und den östlichen Donauauen, bei Mertingen, am Mooswaldsee bei Günzburg sowie im Gundelfinger Moos stehen für Naturgenuß und -beobachtung bereit und informieren über das europäische Biotopverbundnetz Natura 2000.
Im Teilgebiet (TG) 5 wurden Beobachtungstürme im Sophienried am sog. "Fetzer-Flachwassersee", am "Schurr-See" in Gundelfingen direkt am NSG "Gundelfinger Moos" und am nordwestlichen "Mooswaldsee" in Günzburg am NSG "Leipheimer Moos" errichtet. Zusätzlich wurde eine Beobachtungshütte am nordöstlichen "Mooswaldsee" aufgebaut. Ein "Quiz" auf Domino-Steinen entlang des Weges vom Parkplatz zum Beobachtungsturm am Schurr-See "verkürzt" die dortige Weg-Strecke und der Besucher erfährt viel Wissenswertes über das Projekt und den Naturraum.
Gesamtbudget: 2.037.040 Euro
Finanzierung: 50% EU, 41,5 % Bayerisches Umweltministerium und Bayerischer Naturschutzfonds, 4 % Gemeinden, 4 % Landkreise, 0,5 % ARGE Schwäbisches Donaumoos e.V.