Die Renaissance der Kopfweide - mehr als Körbe und Besen

Kopfweiden sind seit Jahrhunderten landschaftstypisch für viele Riedgebiete. Die ehemalige Nutzung (Holzgewinnung, Besenherstellung und Korbflechterei) wird heute nicht mehr betrieben. Deswegen wird die Pflege der verbliebenen Kopfweidenbestände im Schwäbischen Donaumoos im Auftrag der ARGE Donaumoos von ortsansässigen Landwirten durchgeführt. Seit einigen Jahren sichert dies den Betrieben ein kleines Zubrot, da die geschnittenen ein- und mehrjährigen Ruten bündelweise verkauft werden können. Aus Naturschutzmitteln wird weiterhin der Schnitt uralter, seit vielen Jahren, teilweise Jahrzehnten nicht mehr genutzter Bäume finanziert. Dies ist wichtig, damit die Bäume in folge der Last der dicken Äste nicht auseinanderbrechen.

Rückzugsinseln

Kopfweiden stellen nicht nur prägendes Element und einen Blickfang der Kulturlandschaft im Schwäbischen Donaumoos dar, sie sind auch ökologisch wertvolle Landschaftsbestandteile und häufig letzte Rückzuginseln in der genutzten Flur. Die namensgebenden Köpfe, die häufig vorhandenen Höhlen und Totholzanteile bieten einer Fülle von Arten Lebensraum. Vögel wie Goldammer, Dorngrasmücke oder Wiedehopf nisten auf und in alten Kopfweiden; eine Vielzahl von Insekten sind Alt- und Totholzbewohner. Für Wildbienen und Hornissen sowie viele Wespen sind Kopfweiden Nahrungs-, Brut- oder Überwinterungshabitat.

Vielseitige Nutzung

Für die geschnittenen Weidenruten gibt es neben der Korbflechterei oder der Brennholznutzung interessante Verwendungsmöglichkeiten im Garten- und Landschaftsbau, auch in Ihrem Garten: Flechtwände als Sicht- und Windschutz, lebende Gartenzäune und -möbel, Kinderspielgeräte, Schutzwälle oder auch künstlerische Gestaltungsobjekte. Zu unseren Abnehmern gehören Privatpersonen, Schulen, Kindergärten, Behinderteneinrichtungen, Kommunen sowie Gärtnereien und Landschaftsbaubetriebe.

 

Werden Sie Pate einer Kopfweide!

Möchten Sie gerne Ruten Ihres Baumes haben? Sie können Pate einer oder auch mehrerer Kopfweiden im Schwäbischen Donaumoos werden. Kopfweiden-Paten können die Ruten ihren Baum selbst pflegen und natürlich die selbst geschnittenen Ruten im Eigenbedarf verwenden. Die Paten erhalten von uns ein Zertifikat, der Baum ein entsprechendes Patenschild und natürlich auch - soweit nötig - Betreuung durch unser Fachpersonal. Einmal im Jahr gibt es i. d. R. ein Patentreffen, bei dem Fachinformationen, Erfahrungen und Erlebnisse in gemütlicher Runde an einem Kopfweidenstandort im Schwäbischen Donaumoos ausgetauscht werden.

Informationen für Weidenpaten und Bilder bisheriger Veranstaltungen finden Sie hier (mehr >>>).

Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich bei der ARGE Donaumoos unter 08221-7441 oder per Email unter sekretariat@arge-donaumoos.de

 

Haben sie Bedarf an Weidenschnittgut oder Ideen für eine sinnvolle Verwendung?
Helfen sie mit, durch den Kauf von Weidenruten aus dem Donaumoos oder als Kopfweiden-Pate unsere wertvolle Heimat zu erhalten!

Biodiversitätspreis für Kopfweidenprojekt

Quelle StMUV

Die Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V. erhält den Hauptpreis beim diesjährigen Biodiversitätspreis des bayerischen Umweltministeriums für die langjährige Pflege der Kopfweiden im Donaumoos.

Der ARGE-Vorsitzende Leipheims Bürgermeister Christian Konrad und der stellv. Geschäftsführer und Projektleiter Giorgio Demartin nehmen den Preis von Umweltministerin Ulrike Scharf entgegen

Pressemitteilung

Günzburger Zeitung vom 18.07.2016

Weidenpaten

Kopfweiden erhalten: Jeder kann Pate für eine Kopfweide werden!

Bestellung von Kopfweiden-Ruten

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Ilse Walter (†) - die Mitbegründerin der Flechtkurse der ARGE Donaumoos

Flechtkurse

Information zu Flechtkursen
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Uralte Kopfweide im Winter
alte Kopfweiden im Auwald
Kopfweidenreihe im Moos
Erstschnitt einer alten, durchgewachsenen Kopfweide mit einem Hubsteiger
geschnittene alte Kopfweide
Im Bayerischen Fernsehen: Weidentunnel im Kindergarten