Erholungslenkung

Naturschutzgebiete sind dem Wortsinne nach zu allererst Schutzgebiete für die Natur. Dies bedeutet aber nicht, dass der Mensch hier ausgesperrt werden soll, denn erstens ist auch der Mensch ein Teil der Natur und zweitens lässt sich Begeisterung für Natur nur wecken, wenn diese Natur auch erlebt werden kann. Trotzdem gibt es Zeiten und Räume, die den Anderen in der Natur vorbehalten bleiben müssen, damit diese sich dort in Ruhe entwickeln können. Nur so lassen sich störungssensible Arten in unseren, aus Sicht der größeren Tiere, relativ kleinen Schutzgebieten erhalten.

Die ARGE Donaumoos versucht mit der Lenkung der Erholungssuchenden hier erfolgreiche Kompromisse zu entwickeln. So wurden z. B. in der Summe einige Kilometer durch Gewohnheit in der Vergangenheit entstandene Trampelpfade im Leipheimer Moos gesperrt und als Ersatz ein Erlebnisweg mit wenigen Informationstafeln und einem Bohlenweg über einen wassergefüllten Torfstich gebaut. Hier lassen sich nun die Moosbewohner aus nächster Nähe erleben, denn die Tiere "wissen" aus Erfahrung, dass die Besucher die ausgewiesenen Wege nicht verlassen und sie daher - teils in unmittelbarer Nähe - in Ruhe ihrer Jungenaufzucht und Nahrungssuche nach gehen können. Ergänzt werden solche gelenkten Wegeangebote durch die Beobachtungstürme an den Baggerseen, die schöne Vogelbeobachtungen seltenster Arten ermöglichen, ohne dass die Arten gestört werden.

Ähnliche Konzepte sind auch für die größeren Baggersee-Areale nötig, denn nur, wenn es einzelne Seen ganz ohne Nutzung gibt, können sich dort störungssensible, hier heimische Arten wie z. B. die Große Rohrdommel oder Nachtreiher ansiedeln.

 

Hier ist noch eine Baustelle.

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