Tiergesundheit

Auch wenn das naturschutzfachliche Ziel die Erhöhung der Biodiversität auf den Weideflächen ist, darf nie die Tiergesundheit darunter leiden. Erste Maßnahme ist es, nur Tierarten und -rassen zu wählen, die den Anforderungen dieser rauhen und feuchten Umgebung auch trotzen können. Dies ist z. B. auch einer der Gründe, warum auch scheinbar nicht heimische Rassen bei uns zum Einsatz kommen.

Neben der täglichen Kontrolle der Herde, werden jedes halbe Jahr die Tiere von einem Tierarzt begutachtet, einmal im Jahr werden Blutproben genommen und untersucht.

In diesen feuchten Gebieten ist vor allem die Gefahr eines Leberegelbefalls gegeben:
Ein Befall mit Leberegeln führt beim Rind zu chronischen Leber- und Gallengangsentzündungen, Anämien und kann mitunter auch zum Tod des Tieres führen. Auch die Fleisch- und Milchleistung nimmt bei starkem Befall beträchtlich ab. Unerlässlich ist für eine gesunde Entwicklung der Weidetiere eine Bekämpfung des Leberegels durch regelmäßige Behandlung der betroffenen Rinder begleitet von Maßnahmen gegen die Infektion der Zwischenwirte (Zwergschlammschnecke) ggf. durch eine ausreichende Weidehygiene bzw. längerfristige Unterbrechungen der Weideperioden.
Deshalb erfolgt jährlich eine profilaktische parasitäre Behandlung, die Klauen werden dann auch geschnitten. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse, auch von Tieren, deren Weideflächen fast ganzjährig sichtbares Wasser aufweisen, waren absolut in Ordnung - es gab keinerlei besorgniserregendes Befunde.

Jeder Eingriff in die Herde bedeutet Streß für die Tiere, so dass Ruhe und Besonnenheit Voraussetzung sind. Es werden auch mal "Aktionen" abgebrochen, um Mensch und Tier nicht zu gefährden.
Müssen Tiere verladen werden, benötigen wir Zeit und Geduld, die Tiere gehen dann oft freiwillig auf den Hänger. Natürlich nutzen wir dabei auch "Lockstoffe", so ein paar leckere Karotten wirken Wunder.
Unsere Exmoor-Ponies sind die "coolsten": Neugierig wie sie sind, laufen sie relativ schnell in den Hänger. Kommen wir auf der neuen Fläche an, trotten sie aus dem Hänger und fangen gleich an zu fressen.

Wir halten natürlich regelmäßig Kontakt zu unseren Amtstierärzten. Anläßlich eines Beganges von Weideflächen im Leipheimer Moos mit den Tierhaltern, Vertretern der Unteren Naturschutz- und Jagdbehörde des Landkreises Günzburg sowie dem Amtstierarzt entstand eine Zusammenstellung, was zur Sicherstellung der Tiergesundheit vonnöten ist. Sie können dies hier herunterladen (mehr >>>).