Weidemanagement

Ein moderner Begriff, aber er umschreibt es gut: Fläche, Tier, Arbeitsaufwand und Beweidungsziel müssen aufeinander abgestimmt werden. Ein wichtiger Stellfaktor, auf den spontan eingegangen werden muss, ist die Witterung.

In unserem Gebiet spielt auch die Flächenverfügbarkeit eine große Rolle. Die kleinparzellige Einteilung der Flächen im Moos erfordert Gespräche mit vielen einzelnen Eigentümern. Viele sind spontan bereit, ihre Flächen für eine Beweidung zur Verfügung zu stellen, kennen sie doch aus ihrer Kindheit die Beweidung.

Ist eine Fläche für die Beweidung bestimmt, müssen einige Faktoren auf jeden Fall gegeben sein:

  • Den Tieren muss auf jeden Fall immer eine trockene Liegefläche zur Verfügung stellen, auch Schattenplätze müssen vorhanden sein (das Tierwohl ist Kriterium Nummer eins).
  • Eine Weidefläche sollte mindestens 6 ha groß sein. Tiere müssen herum laufen können, rangniedrigere Tiere sollten die Möglichkeit haben, sich zurück zu ziehen.
  • Der Tierbesatz muss der Flächengröße angepasst werden (0,6 bis max. 1 GV pro ha) bei einer extensiven Beweidung. Feuchtere Flächen vertragen i. d. R. nur einen geringen Tierbesatz.
  • Meist streben wir Standweiden und Ganzjahresbeweidung an, aber es muss immer eine Ausweichfläche vorhanden sein, wenn außergewöhnliche Witterungsverhältnisse die Fläche nicht mehr beweidbar machen, oder die Fläche und ihre Vegetationsdecke zu sehr belastet werden.
  • Auch die Tiergesundheit spielt eine Rolle. Feuchte Flächen bedingen einen hohen parasitären Druck (z. B. durch Leberegel). Deshalb gehören hier regelmäßige Untersuchungen dazu.
  • Die Weideausstattung muss den Weidetieren angepasst sein. Wasserbüffel oder Rinderherden ohne Nachwuchs reichen schon zwei Litzen, mit Jungtieren müssen drei Litzen verwendet werden. Ziegen benötigen sogar 5 Litzen. Frostsichere Tränken, gegebenenfalls Unterstände, Futterraufen für die Winterfütterung gehören ebenso dazu.
  • Tägliche Kontrolle der Tiere, Tränke und des Zauns sind selbstverständlich.
  • Zum erweiterten Management gehört der Wechsel unterschiedlicher Rassen auf den Flächen, die Beurteilung, Flächen ruhen zu lassen oder auch mal intensiver zu bewirtschaften. Ebenso, ob Pflegeschnitte oder Entbuschungsmaßnahmen auf den Flächen nötig sind.
  • Regelmäßiges Monitoring von Fachleuten muss zeigen, ob die für die Fläche gesteckten Ziele auch erreicht werden.
  • Die ARGE Donaumoos führt eine Art Tagebuch über die Flächen, koordiniert den Besatz und führt die Beweider zusammen, um einen regelmäßigen Wissenaustausch zu pflegen.